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Einhand Segeln: Meisterung der Kunst des Solo-Segelns

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Juli 13, 2024

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Einhandsegeln: Optimieren Sie Ihre Solo-Segeltechnik – Beim Segeln mit nur einer Hand erlebt man eine tolle Herausforderung, die Freiheit und Unabhängigkeit kombiniert. Erfolgreiches Einhandsegeln braucht gute Vorbereitung, viele Kenntnisse über Segeltechnik und Manöver sowie genaue Planung und Navigation. Entdecken Sie wichtige Tipps und Tricks, um die Ozeane **alleine**, **sicher** und **effizient** zu durchqueren.

Einhand Segeln ist die ultimative Herausforderung, die Freiheit und Selbstständigkeit auf dem Wasser verspricht.

Unser Artikel zeigt dir, wie du die Kunst des Solo-Segelns meisterst, von der Vorbereitung bis zur Navigation.

Entdecke Tipps und Techniken, um sicher und effizient alleine zu segeln.

Bist du bereit, das Ruder allein in die Hand zu nehmen?

  • Einhandsegeln ist eine Form des Segelsports, bei der du allein die Verantwortung auf dem Boot trägst.
  • Die Sicherheit auf See hat bei der Vorbereitung auf einhand gesegelte Törns oberste Priorität.
  • Solides Wissen über Segeltechniken und -manöver ist entscheidend für den Erfolg und Genuss beim Einhandsegeln.

Inhaltsverzeichnis

  • 1.1 Sicherheitsausrüstung
  • 1.2 Mentale und physische Vorbereitung
  • 1.3 Planung und Navigation
  • 2.1 Grundlegende Einhandsegel-Techniken
  • 2.2 Manöver und Segelkontrolle
  • 3.1 Wer sind einige der berühmtesten Einhandsegler?
  • 3.2 Was sind die Herausforderungen beim Anlegen eines Bootes einhändig am Steg?
  • 3.3 Können die Fähigkeiten des Einhandsegelns durch Lektüre erlernt werden?
  • 3.4 Welches sind die gängigsten Einhandsegler Boote für Regatten rund um die Welt?
  • 3.5 Welche Eigenschaften sollte eine Yacht für Einhandsegeln besitzen?
  • 3.6 Wie viele Einhandsegler haben bisher erfolgreich die Welt umsegelt?

Vorbereitung und Sicherheit auf See

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Beim Einhandsegeln bist du als Skipper für die Vorbereitung und Sicherheit deiner Yacht ganz allein verantwortlich.

Eine gründliche Ausrüstung, mentale sowie physische Vorbereitung und eine zuverlässige Planung sind entscheidend, um Risiken auf See zu minimieren.

Sicherheitsausrüstung

Die Auswahl der richtigen Sicherheitsausrüstung ist grundlegend für das Einhandsegeln.

Deine Ausrüstung sollte mindestens folgendes umfassen:

  • Rettungsweste : Trage stets eine auf deinen Körper abgestimmte Rettungsweste.
  • Windpilot : Nutze einen Windpiloten für die Steuerung, wenn du aktiv nicht steuern kannst.
  • Notfallausrüstung : Dazu zählen z.B. Rettungsinsel, EPIRB, Feuerlöscher, sowie Erste-Hilfe-Set.
  • Kommunikation : Sorge für ein zuverlässiges VHF-Radio und eventuell ein Satellitentelefon.

Mentale und physische Vorbereitung

Deine mentale und physische Vorbereitung sind für den Umgang mit den Herausforderungen des Einhandseglens unerlässlich.

Halte dich körperlich fit, um den Belastungen standzuhalten.

Psychisch solltest du auf die Einsamkeit und schnelle Entscheidungsfindung vorbereitet sein, die das Solo-Segeln mit sich bringt.

Planung und Navigation

Sorgfältige Planung und Navigation sind beim Einhandsegeln von großer Bedeutung.

Plane deinen Törn genau und informiere dich ausführlich über die zu erwartenden Wetterverhältnisse.

Nutze aktuelle Seekarten und technische Hilfsmittel zur Navigation, um Kursabweichungen und damit verbundene Gefahren zu vermeiden.

Segeltechniken und -manöver

Beim Einhandsegeln bist du auf präzise Technik und effiziente Manöver angewiesen.

Diese Fähigkeiten ermöglichen es dir, dein Segelboot auch ohne Crew sicher zu führen und auf die Wechsel des Winds zu reagieren.

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Grundlegende Einhandsegel-Techniken

Grundlagen sind das A und O beim Segeln.

Zunächst ist es wichtig, dass du mit der Navigation vertraut bist.

Kenne deine Route und setze moderne Hilfsmittel wie Autopilot ein, um Kursänderungen vorzunehmen, während du andere Aufgaben übernimmst.

Das Reefen , also das Verkleinern der Segelfläche bei starkem Wind, ist ebenfalls eine grundlegende Technik.

Hierbei solltest du sicherstellen, dass deine Schoten und Klemmen leicht zugänglich und einfach zu bedienen sind, um schnelles Anpassen zu gewährleisten.

Manöver und Segelkontrolle

Effizientes Managen der Segelkontrolle, wie die Handhabung der Großschot oder das Setzen von Segeln wie des Gennakers , ist essentiell.

Bei der Durchführung von Manövern, wie der Halsen , also dem Wechseln der Segelseite im Wind, musst du jede Bewegung vorausplanen und ausführen können.

Die richtige Bedienung von Winschen und das geschickte Einsetzen von Klemmen helfen dabei, die Kontrolle über dein Boot zu behalten und Manöver auch bei herausfordernden Bedingungen erfolgreich und sicher zu vollenden.

Wer sind einige der berühmtesten Einhandsegler?

Berühmte Einhandsegler wie Sir Robin Knox-Johnston, der als erster die Welt nonstop alleine umsegelte, und Ellen MacArthur, die den Weltrekord für die schnellste Solo-Weltumseglung aufstellte, haben bewiesen, dass Einhandsegeln eine Disziplin mit wahrer Pionierleistung ist.

Was sind die Herausforderungen beim Anlegen eines Bootes einhändig am Steg?

Das Anlegen eines Bootes einhändig erfordert besondere Techniken, um das Boot sicher zu steuern und den Wind sowie den Strom richtig einzubeziehen. Es ist essentiell, die Manöver im Voraus zu planen, um auf alles vorbereitet zu sein.

Können die Fähigkeiten des Einhandsegelns durch Lektüre erlernt werden?

Die Fähigkeiten des Einhandsegelns können durch Lektüre und das Studieren von Profi-Tipps erweitert werden, aber praktische Erfahrung und Übung auf dem Wasser sind unerlässlich, um sicher einhandsegeln zu können.

Welches sind die gängigsten Einhandsegler Boote für Regatten rund um die Welt?

Die gängigsten Einhandsegler Boote für Regatten sind Modelle wie die IMOCA 60 und die Class 40, die für ihre Geschwindigkeit, Seetüchtigkeit und Einhand-Bedienbarkeit bekannt sind.

Welche Eigenschaften sollte eine Yacht für Einhandsegeln besitzen?

Eine Yacht für Einhandsegeln sollte stabil, gut zu manövrieren und leicht zu handhaben sein. Doppelruderanlagen und zentrale Seilführungen helfen, das Schiff auch bei schwerem Wetter unter Kontrolle zu halten.

Wie viele Einhandsegler haben bisher erfolgreich die Welt umsegelt?

Die Anzahl der Einhandsegler, die erfolgreich die Welt umsegelt haben, ist nicht genau feststellbar, denn viele nicht-prominente Segler nehmen solche Herausforderungen außerhalb von Wettbewerben an. Die großen Rennen wie das Vendée Globe ziehen jedoch Dutzende Teilnehmer an, die oft erfolgreich sind.

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Max ist begeisterter Stand Up Paddler und betreibt den SUP Blog stand-up-paddling.org . Er hat bereits Dutzende SUP Boards getestet und noch mehr Blogbeiträge über Stand Up Paddling geschrieben. Bei Wellenliebe verantwortet er den Themenbereich SUP.

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Einhandsegeln

Einhand segeln auf 27 Fuss Yacht | HAFENKINO.blog

Wichtige Tipps und Erfahrungsbericht mit Video

Einhandsegeln – das ist kein geheimnis.

In unserem letzten Sommerurlaub musste Marion überraschend einige Tage arbeiten gehen. Ich war also alleine an Bord und hatte die Wahl zwischen im Hafen bleiben oder alleine raus zu gehen. Die Wahl war klar – alleine raus. Einhandsegeln! Aber was gilt es zu beachten? Die Internetrecherche ergab erstaunlich wenige Informationen. Ob Einhandsegler wortkarge Menschen sind? Natürlich las ich das wenige, was ich fand und beschloss es einfach auszuprobieren. Nachdem ich vorher schon verschiedentlich alleine auf einer Jolle auf der Alster in Hamburg gesegelt war, dachte ich mir, so schwer könne das nicht sein. Ist es auch nicht, aber es gilt einiges zu beachten, und das möchte ich gern mit dir teilen.

Was ist Einhandsegeln überhaupt?

Einhandsegeln bedeutet, ein Segelboot oder einer Segelyacht ganz alleine zu segeln. Abgeleitet vom englischen „hand“ für Besatzungsmitglied (vgl.: „all hands on deck“, „single handed“)

Wer sollte Einhandsegeln können?

Du kannst immer in eine Situation geraten, in der dein Partner oder Dein Team an Bord ausfällt. Seekrankheit, Unfall, MOB. Deshalb bin ich der Meinung: Jeder sollte Einhand segeln können.

Welche Voraussetzungen brauche ich?

Du solltest dir in jeder Situation und bei jedem Manöver auf dem Segelboot sicher  sein. Außerdem solltest du dich bereit zum Einhandsegeln fühlen.

Das heißt, Du beherrscht die gängigen Manöver sicher. Du bist bereits alle Kurse gesegelt und hast Erfahrung mit verschiedenen Winden, Windstärken und Wetterverhältnissen. Mehr noch, das Boot ist dir vertraut, du kennst alle Fallen, Taue und Beschläge und kannst das Boot alleine segelfertig machen. Du bist dem Setzen und Bergen der Segel und dem Vertäuen und Klarieren nach dem Segeln vertraut.

Soll heißen, du bist ein sicherer Segler, eine sichere Seglerin! Bist du? Na fein, dann übertragen wir das Ganze nun auf das Einhand segeln.

Wie lerne ich Einhand segeln?

Also, sicher segeln kannst Du schon, bist aber noch nie alleine gesegelt? Macht nichts!

Folgende Schritte schlage ich vor:

  • Segele mit einem Partner gemeinsam, aber Du machst alle Manöver alleine.
  • falls Du danach nicht sicher bist: Segele Einhand und bitte ein zweites Boot mit Freunden, Dich zu begleiten. Das sollte in Deiner Nähe bleiben und zur Not zur Stelle sein. Das wirst Du nicht brauchen, die moralische Unterstützung könnte aber wichtig sein.
  • Alternative: Nur mit dem Großsegel segeln, wie auf dem Laser
  • Du fühlst Dich sicher: Dann bist Du bereit und kannst Deinen ersten Ausflug Einhand planen.

Welche der Schritte du machst oder benötigst hängt ganz von deiner Einschätzung ab.  Ich bin nach der Segelschule mit einem Partner Einhand gesegelt, wie unter 1. Das war eher spielerisch, weil mein „Fockaffe“ keine Lust hatte. Ob ich mir da den Einhandsegel-Virus geholt habe?

Segle zuerst mit einem Partner Einhand

Am einfachsten beginnst du also auf einem vertrauten Boot, an dem gewohnten Ort (wegen dem An- und Ablegen) mit Deinem  Segelpartner und suchst dir einen Tag mit wenig Wind und gutem Wetter. Ihr startet ganz normal – mit einem Unterschied. Dein Partner ist heute nur Zuschauer und soll dir nur – und nur dann – helfen, wenn Du ihn darum bittest. Das sprecht ihr vorher am besten so ab.  

Warum? Du sollst heute alles alleine machen, er oder sie soll dir nicht dazwischen greifen, egal was – Boot am Steg abdrücken, Segel setzen, Fock bedienen, Segel klarieren und so weiter – heute du alleine . Ganz alleine! Dein Partner, Deine Segelpartnerin ist an Bord, das gibt Dir Sicherheit. Und du wirst sehen: du wirst Ihn oder Sie nicht brauchen! Und wenn Du zurück bist: auch das Groß wird alleine aufgetucht und die Fock zusammengelegt. Du wirst staunen: das bringt Dir viele neue Erkenntnisse und viel Sicherheit im Segeln!

Wenn das gut war kannst Du an das Einhand segeln denken. Ich selbst stand eines morgens bei wenig Wind am Steg und wusste  – jetzt ist es soweit.

Welches Boot brauche ich zum Einhand segeln?

Benötige ich ein spezielles boot.

Nein, ein spezielles Boot ist nicht nötig – wenn Du auf einer Jolle segelst. Ich empfehle Dir für den Start allerdings eine gutmütige, leicht zu segelnde Jolle, keine Gleitjolle oder einen Racer. Nichts kippeliges oder zickiges! Gilt natürlich genauso für die Yacht. Bei einer Yacht gibt es noch etwas mehr zu beachten, hier bietet sich eine bestimmte Ausrüstung schon an. Diese haben normalerweise die modernen Yachten bereits an Bord. Dazu mehr weiter unten.

Ich gehe bei meinen Erklärungen von einem „Ersten Schlag“ alleine, also in Sicht- bzw. Rufweite zum Ufer aus. Diesen Schlag willst Du zum Üben machen.

In jedem Fall empfehle ich Dir – von klein nach groß – heißt: Starte Einhand auf der Jolle . Diese ist leicht und direkt zu steuern und einfach von Hand oder mit dem Stechpaddel zu bewegen.

Ausstattung

 jolle, ausstattung zum einhandsegeln.

Der Vorteil an der Jolle ist, dass diese einfach aber sinnvoll ausgestattet ist und du alles gut alleine bedienen kannst. Du benötigst keine zusätzliche Ausstattung, sofern du von der Plicht aus beide Segel bergen und alles bedienen kannst. Normalerweise ist das der Fall, nur mit Ausnahme der Fock. Zu Not wirfst Du die Fock einfach los und lässt diese auswehen.

Klar: Stechpaddel und Rettungsweste sowie Ösfass gehören an Bord bzw. „an den Mann“ – eine Selbstverständlichkeit.

Yacht, Ausstattung zum Einhandsegeln

Bei der Yacht gilt im Prinzip das Selbe. Die Yacht sollte für den Beginn nicht zu groß sein. Ich empfehle eine Größe für den ersten Schlag alleine von nicht mehr als 27 oder 28 Fuss. Bei dieser Größe ist alles gut erreichbar und bei Bedarf kannst Du das Boot noch vom Pfahl oder dem Anleger abdrücken, wenn es nicht gerade ein „Stahldampfer“ ist.

Außerdem ist im Idealfall  alles von der Plicht aus bedienbar (Anker mal ausgenommen), bedeutet, folgendes ist vorhanden und Du mit der Bedienung vollkommen (!) vertraut :

  • Motor – hilft beim Ablegen und Anlegen, Manövern, Flaute oder (hoffentlich nicht notwendig) bei Notfällen
  • Rollfock, Rollgenua – erlaubt das Setzen, Bergen und Reffen von der Plicht aus
  • Bergesystem am Großsegel (Lazy Jacks, Lazy Bag, Rollgroß) – erlaubt die Bedienung von der Plicht aus
  • Einleinen-Reffsstem am Groß – von der Plicht bedienbar.
  • Umgelenkte Fallen und alle Trimmeinrichtungen vom Cockpit aus erreichbar
  • Großschot sitzend vom Ruder aus bedienbar (ja, es gibt auch Ausnahmen, z.B. auf dem Kajütdach)
  • Pinnenpilot oder Autopilot – unverzichtbare Hilfe beim Segel setzen und -bergen, Seekrankheit, Müdigkeit und natürlich beim Toilettengang.
  • Strecktaue – um Dich spätestens  außerhalb des Cockpits oder bei stärkerem Wind oder Welle einpicken zu können. Persönlich empfehle ich Dir, Dich wenn Du alleine auf der Yacht bist  immer einzupicken . Warum erfährst Du später oder im Video.

Klingt viel und kompliziert? Nun, Du wirst alleine an Bord sein und wirst auch bei Deinem ersten Schlag möglicherweise schon von Böen oder einem Gewitter überrascht werden. Dann bist Du draußen und alleine – und keiner kann Dir helfen. Also: „Keep it simple“. Es sind Dinge zu Deiner Sicherheit, für Dein Leben.

Wenn die Yacht älter ist – so wie unsere Dehler Optima 830 aus 1971, sind die Fallen oftmals nicht umgelenkt und kein Reff- oder Bergesystem vorhanden. Das geht zur Not auch, ist aber ein deutlicher Sicherheitsverlust wie Du im Video sehen kannst. Das kannst nur Du alleine bewerten, ob Du das Risiko eingehen willst. Empfehlen kann ich das für den Anfang auf keinen Fall.

Ich sah das etwas fatalistisch, allerdings stehen nun nach dem Einhand-Schlag kurzfristig Lazy Jacks und ein Einleinen Reffsystem auf der ToDo-Liste. Und das nächste Mal spanne ich die Streckleinen auch bei 3 Bft vor dem Ablegen…

Außer dem Üblichen wie Erste-Hilfe Material, Seenotmittel, Kompass und aktuellem Kartenmaterial etc. sollte mindestens noch ein Funkgerät an Bord sein. Bist Du länger unterwegs, empfiehlt sich neben dem Kartenplotter eine Rettungsinsel.

Nun haben wir fast alles zusammen. Nein, das Wichtigste fehlt noch:

Wie immer ist die Sicherheit an Bord das Wichtigste, das heißt zuerst einmal, Du hast Deinen Schlag sorgfältig vorbereitet und geplant. Wetterbericht gecheckt, Dir ein Bild von der Lage gemacht und diese für Dich alleine (!) eingeschätzt, Freunden oder der Familie Bescheid gesagt und eine Rückkehrzeit vereinbart.

„Am Mann“ solltest Du immer folgendes haben

  • automatische Rettungsweste
  • Lifeline  – eingepickt natürlich, sonst hilft sie wenig ;-)
  • Epirb, falls vorhanden
  • Mobiltelefon mit Navigationssoftware, wasserdicht verpackt (evtl. Hilferufe und Backup fürs Navi und Zweit-GPS)

Persönliche Vorbereitung

Alleine = keine hilfe.

Du wirst alleine unterwegs sein und alleine alles schaffen müssen, egal was passiert. Schätze deswegen immer zuerst deine persönliche Sicherheit ein und bedenke mögliche Konsequenzen. Sei überlegt und schätze die Lage objektiv und an Deinen persönlichen Fähigkeiten gemessen ein. Es wird und es kann einiges schief gehen. Auch wenn das passier musst Du die Dinge alleine meistern können. Bereite dich deswegen auch darauf vor, dass es nicht glatt geht. Vor jedem Manöver und vor jeder Handlung.

Wir  haben z.B. bisher keine Lazy Jacks. Das Groß benötigt daher Zeit und aufwändiges Auftuchen falls es bei Sturm runter muss. Und das dann logischer Weise bei viel Wind und bei Welle. Außerdem sitzen bei uns Großfall und Winsch am Mast. Für mich war daher immer erste Frage: Wie entwickelt sich das Wetter? Wenn ich das Groß jetzt setze, kann ich es später alleine sicher reffen oder bergen?

Außerdem hatten wir noch keinen Mastnut-Stopper. Der hindert das Großsegel beim Herausrutschen aus der Mastnut. Weil ich den nicht hatte, sicherte ich nach dem Setzen des Großsegels dieses mit einem um den Mast geknoteten Tampen. Leider vergaß ich den Tampen zwei oder drei Male. Beim Bergen glitt dann das Groß aus der Mastnut, bildete einen Windsack und ich bekam es dadurch – vor allem bei viel Wind – kaum noch unter Kontrolle. Natürlich merkte ich das erst dann, wenn schon zwei oder drei Rutscher aus dem Mast gerutscht waren und der Wind hinein gegriffen hatte. Klar, jetzt haben wir einen Nutstopper.

Du siehst daran, wie schnell dich kleine Fehler in größere Probleme verwickeln können.

Alleine = nacheinander

Und alleine segeln bedeutet auch, die Dinge die ihr bisher zu zweit gemacht habt, nun nacheinander zu machen. Kannst du bei der Wende beide Segel gleichzeitig bedienen? Vermutlich nicht. Groß und Fock bedienst du also nacheinander. Aber in welcher Reihenfolge? Mein Tipp: Bediene erst das Groß und dann die Fock. Das heißt, Du gehst zuerst „durch den Wind“, die Fock steht back, dann holst Du die Fock über.

Allein = keine Fehler

Also, denke voraus, sei ruhig und überlegt. Vermindere Stress und Mißerfolg auf ein Minimum durch sorgfältige und frühzeitige Vorbereitung. Ohnehin – es wird vieles schief gehen. Bleibe ruhig und gelassen. Mache die Dinge früher als sonst. Reffe früher, bereite Segel setzen, Manöver und vor allem das Anlegen früher vor. Du bist alleine und benötigst deshalb auch viel mehr Zeit. Wenn es geht, nutze den Pinnenpilot.

Lasse Dir Zeit. Lieber eine oder zwei Runden mehr im Vorhafen drehen. Suche den Liegeplatz im Hafen sorgfältiger als sonst aus. Hole Dir beim Anlegen Hilfe. Ein freundliches, „Ich bin alleine an Bord, kannst Du bitte die Leinen übernehmen?“ wirkt normaler Weise Wunder. Dir wird gerne geholfen! Dennoch sind Anlegemanöver, auch für alte Hasen, Stress pur.

Lies dir hierfür die zwei oder drei wichtigsten Tricks für die Hfenmanöver an. Das würde hier aber den Rahmen sprengen.

YouTube

YouTube Videos zukünftig nicht mehr blockieren. Video laden

Weitere Tipps

Im Übrigen gibt es zum Einhand Segeln ganz tolle Bücher, die auch viele Einhand-Tipps im Gepäck haben, lies Dich ein und probiere bereits vorher einiges aus! Ich empfehle Dir „Stressfrei segeln“ von Duncan Wells. Reich bebildert, einfach erklärt und gute Tipps.

Bestelle bei Deinem kleinen Buchladen um die Ecke, der nimmt die Bestellung auch gerne telefonisch an und freut sich. Und für Dich ist das Abholen vermutlich einfacher als irgendwo im Paketshop.

Alles klar so weit?

Na dann: Viel Spaß und Viel Erfolg für Deinen Einhandschlag! Natürlich sind diese Hinweise aus meiner persönlichen Erfahrung geschrieben. Die Anwendung der Tipps ist – wie immer beim Segeln – auf eigene Gefahr.

Weitere Fragen? Schreib mir einen Kommentar! Erzähl wie es gelaufen ist, und welche Tipps Du noch hast!

Also ich segle mit eigenen Boot 27er Beneteu auf dem Goinkermeer und Markermeer EInhand. Ich hatte mal ne 1Std. Charteneinweisung und nen Sortbootführerschein (Motor). Also am besten mit wenig Wind beginnen und dann steigern. Ist nicht soo schwer, aber echt Spannend. Und immer schon kreuzen das übt.

Moin Klaus,

ja, allgemein hat man vielleicht erstmal Respekt vor dem Einhand Segeln. Das ist auch gut so. Dennoch ist es eine wirklich schöne Erfahrung alleine auf dem Wasser zu sein und das Boot auch alleine im Griff zu haben. Das gibt viel Sicherheit in heiklen Situationen, wenn der zweite „Mann“ vielleicht unpässlich ist oder sich eine Situation nicht so ganz zutraut. Absolut empfehlenswert!

Seit meinem ersten Video über das Einhandsegeln, habe ich aus den erlebten Situationen viel gelernt und auch manches am Boot verändert (Sorgleinen, Lazy Jacks, ein vernünftiger Anker mit viel Kette…) so dass die Sicherheit noch zugenommen hat.

Kürzlich hatten wir eine Situation, wo wir in unter Stress bei viel Wind erstmal Anker geworfen haben, bis wir uns sortiert hatten und einen Plan hatten, wie wir am besten (Motor ausgefallen) anlegen wollten. Das kann natürlich auch alleine eine Option sein…

Und wenn Du noch mehr Tipps zum Einhandsegeln hast, immer her damit!

Viele Grüße aus Hamburg! Christoph

Hallo Christoph, da hast Du eine schöne Zusammenfassung und Einstieg in das Thema Einhandsegeln präsentiert. Einen ergänzenden und wie ich finde sehr informativen Beitrag liefert noch Guido Dwersteg. In seinem Video „Einhand und Manövertipps“ hat er viele praxisrelevante Tipps in guten Videoaufnahmen zusammen gefasst. Direkt zum nachmachen… Und ganz großes Kino und auch hilfreich für einhand im Hafen – wenn man ein vergleichbares Boot sein eigen nennt – ist das Video https://www.youtube.com/watch?v=PathZnXwwds , dass das Manövrieren mit Propeller und Ruder zeigt. Viele Grüße Bruno

Hallo Bruno,

über Deine Anerkennung freue ich mich, freuen wir uns sehr! Da wir das alles in unserer Freizeit machen und viel Zeit hineinstecken, gibt uns eine solche Rückmeldung wie die Deine den Rückenwind den wir brauchen. Vielen Dank also!

In Rødvig lag dieses Boot sehr neu neben uns im Hafen. Ob das ein Zufall ist?;-) Falls nein, herzlichen Glückwunsch, ein sehr schönes Boot.

Mit unserer Dehler Optima 830 aus 1971 sind wir als erstes Boot sehr zufrieden. Natürlich ist das nicht ganz so neu und nicht ganz so schick, aber das sind die Eigner ja auch nicht ;-) Auch bei unserem Boot ist die Manövrierbarkeit recht gut, der Schraubenstrom geht ebenfalls sehr direkt auf das Ruder. Besonders gut natürlich mit der Schraubenrichtung. Damit kommen wir aus unserer sehr engen Box gut raus.

Viele Grüße aus Hamburg Christoph

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Alster mit Eis

Hafenmanöver für Einhandsegler

Hafenmanöver für Einhandsegler

An Bord gibt es so viel zu tun, dass jedes Paar Hände zusätzlich einen gewaltigen Unterschied ausmacht. Und als Einhandsegler haben Sie all diese Aufgaben sogar noch aus eigener Kraft zu bewältigen. Warum es sich trotzdem lohnt, sich auch als Anfänger mit Einhand-Techniken zu beschäftigen und wie Sie einhand die wichtigsten Hafenmanöver bewältigen, erkläre Buchautor Duncan Wells in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Warum jeder segler einhand-techniken beherrschen sollte, an- und ablegemanöver finden immer unter beobachtung statt, ablegen mit einer umgelenkten bugleine, anlegen mit einer umgelenkten heckleine.

  • Weitere Einhand-Anlegemanöver

Jedem, der sich ernsthaft dem Segeln verschrieben hat, rate ich Einhand-Praktiken zu üben, denn so sicher, wie das Amen in der Kirche ist, wird man sich eines Tages allein an Bord befinden.

Nur wer allein zurechtkommen kann, muss sich nicht sorgen. Einhandsegeln bedeutet autark zu sein, das Boot in jeder Situation zu beherrschen, ohne sich dabei auf die Hilfe anderer verlassen zu müssen. Wie viel leichter und angenehmer wird es dann auch später erst, andere miteinzubeziehen, denn Einhand-Techniken zu beherrschen, bedeutet nicht unbedingt, allein an Bord zu sein. Es erlaubt aber, dass sich der Partner um die Kinder unter Deck kümmern kann, ein Essen zubereiten kann, dass wir allein klarkommen, wenn die Crew seekrank ist oder sich nach großer Anstrengung ausruhen möchte.

Welches Manöver kommt einem als erstes in den Sinn? Richtig, das An und Ablegen. Hier starten wir mit unseren Einhand-Techniken. Diese Manöver finden natürlich immer unter allgemeiner Beobachtung statt, denn selbst wenn die Marina völlig verwaist erscheint, so muss nur irgendetwas schiefgehen und ringsum tauchen Köpfe aus Niedergängen auf, Fender werden eiligst klargemacht, um das eigene Boot vor der um sich greifenden Gefahr zu bewahren, zu der Sie selbst geworden sind.

Als erstes gilt: Nicht laut werden, niemanden anschreien, nicht unnötig Vollgas oder wie wild Bugstahlruder geben. Wer plötzlich Bordwand an Bordwand an seinem Nachbarn liegt, sollte beide Boote mit einer kurzen Leine mittschiffs verbinden, damit der Tidenstrom das eigene Boot nicht weiter abtreiben lässt und so tun, als wäre alles in bester Ordnung und als hätte man absolute Kontrolle.

Als zweites gilt: Auf die richtige Vorbereitung kommt es an. Und damit die gelingt, zeige ich Ihnen nun einige hilfreiche Hafenmanöver zum Ablegen und Anlegen für Einhandsegler.

Video anschauen (öffnet in neuem Fenster)

Video-Transkription:

Hier dampfen wir rückwärts in die umgelenkte Bugleine ein. Um abzulegen lassen wir die Maschine auf Rückwärtsfahrt, nehmen das lose Ende der umgelenkten Bugleine von der Winsch ab und slippen sie, indem wir am stehenden Ende anziehen. Und wir sind frei – alles vom Cockpit aus.

Vorbereitung

Wie bereitet man das vor? Okay, wir führen eine Leine vom Cockpit innerhalb der Wanten nach vorn zum Bug und legen sie um die Bugklampe. Bitte denken Sie daran, wir bereiten diese Leine im Moment nur vor und prüfen dann, ob sie uns beim Eindampfen auch sicher am Steg hält, bevor wir die regulären Festmacher abnehmen.

Jetzt führen wir sie hier am Steg um eine Klampe nahe beim Bug herum. Dann bringen wir sie mittschiffs wieder zurück an Bord. Diese umgelenkte Leine wird jetzt an der Cockpitwinsch belegt. Wenn ich das mit dem Spinnakerfall mache, ist es lang genug, aber diese Dyneemaschoten hier sind zu kurz. Deshalb muss ich zwei aneinander knoten.

Leinen festmachen

Ich mache einen Palstek  am Ende der einen Leine, nehme die andere Leine, stecke das Ende durch und mache nochmal einen Palstek. Diese Verbindung  muss am stehenden Ende liegen und bleibt an Bord. Jetzt kann ich hier im Cockpit an einem stabilen Punkt festmachen. Manche Boote haben mehrere Winschen, andere haben nur die Genuawinschen und wenige Belegmöglichkeiten. Hier haben wir deshalb einen Palstek ans Ende einer Spischot gemacht und über die Winsch gelegt. So ist das stehende Ende festgemacht. Das lose Ende haben wir dann ebenfalls auf der Winsch belegt. Beachten Sie, dass der Schnappschäkel am stehenden Ende sein muss. Das lose Ende, das wir slippen wollen, darf keinen Schäkel oder Augspleiß haben, damit es nicht hängenbleiben kann.

Ich spanne unsere Leine mit der Winsch. Jetzt muss ich mit der Maschine Schub zurückgeben und überprüfen, dass das Boot an unserer Leine stabil gehalten wird, bevor ich die Festmacher abnehme. Ich lasse die Maschine nur im Standgas auf Rückwärtsfahrt laufen, das genügt unter diesen Umständen.

Weg vom Steg

Jetzt geht es los. Man sieht, wie die Vorspring bereits entlastet wird. Ich nehme einen Festmacher nach dem anderen ab. Die umgelenkte Bugleine hält den Bug sicher am Steg, nur das Heck könnte bei starkem Wind vom Steg abgetrieben werden. Oder wenn man rückwärts gegen den Strom liegt, das könnte das Heck ebenfalls vom Steg abdrücken.So, das war die Achterspring, jetzt werde ich den achternen Festmacher etwas fieren, um zu sehen, ob das Heck vom Steg wegwandern möchte. Der Radeffekt versetzt das Heck bei Rückwärtsfahrt zusätzlich nach Steuerbord. Es passiert aber nicht viel. Also, ich ziehe das Boot etwas zum Steg, steige an Bord und wir legen ab. Ich nehme das lose Ende der umgelenkten Leine von der Winsch ab und hole sie vom stehenden Ende her ein, während wir rückwärts ausfahren. Und das ist schon alles.

Ablegen bei stärkerem Wind

An diesem Tag hatten wir etwas mehr Wind, der uns vom Steg abhielt. Deshalb haben wir eine Heckleine auf Slip ausgebracht, um uns am Steg zu halten. Meine Tochter Ellie übernimmt die Heckleine, während ich die umgelenkte Bugleine slippe. Sobald die Heckleine los ist, nehme ich die umgelenkte Leine von der Winsch ab und hole sie am stehenden Ende ein und wir fahren aus der Box. Hier sehen wir das Manöver von Bord aus. Wie gesagt hatten wir an diesem Tag eine Heckleine auf Slip ausgebracht, um das Heck am Steg zu halten. Ellie slippt die Heckleine, doch wenn ich allein wäre, würde ich selbst erst die Heckleine und dann die umgelenkte Bugleine slippen. Sie hat die Heckleine gelöst, ich nehme die umgelenkte Leine von der Winsch ab und hole sie vom stehenden Ende her ein und wir legen ab. Man beachte, dass das stehende Ende an der Winsch belegt wurde und nicht an einer Klampe oder einem anderen Befestigungspunkt im Cockpit.

Die Leine fällt beim Slippen ins Wasser, aber das passiert mittschiffs oder weiter vorn. Ich glaube wirklich nicht, dass sie irgendwie in den Propeller geraten könnte, auch nicht bei einem Saildrive. Dazu ist sie nicht lang genug und wir verkürzen sie ja sofort, indem wir sie stetig einholen.Und das ist alles. Bei stark abhaltendem Wind gibt man zunächst mehr Schub zurück, um das Heck am Steg zu halten. Sollte das nicht genügen, setzt man eine Heckleine auf Slip. Die Leinen können auf jeder Yacht vom Cockpit aus geslippt werden.

Video ansehen (öffnet in neuem Fenster)

Nun wollen wir an einem Steg anlegen und dabei eine umgelenkte Heckleine einsetzen. Das ist eine handfeste Methode, mit der man immer sicher und kontrolliert an einem Steg anlegen kann, ohne Durcheinander und ohne vom Boot zu springen. Sie ist bestens geeignet für kleine Crews und Einhandsegler. Ich nenne sie die Giles-Methode, denn Giles von Ocean Adventures Sailing hat sie mir gezeigt.

Boot stoppen, Leine auswerfen

Hier zeigen uns Giles und Pauline wie mühelos der Einsatz einer umgelenkten Heckleine ist. Giles stoppt das Boot. Sobald das Boot zum Stillstand gekommen ist, wirft Pauline die umgelenkte Heckleine über die erste Klampe am Steg. Wie man sieht, war Giles nicht einmal ganz am Steg. Das ist auch gar nicht nötig. Er hat das absichtlich gemacht, um uns zu zeigen, wie gut diese Methode funktioniert. Giles gibt Schub voraus und das Boot legt sich wunderbar längseits an den Steg. Fertig.

Bei ablandigem Wind hätte Giles etwas mehr Schub gegeben, um das Boot längseits zu halten.Ich habe zuvor gesagt, diese Methode sei ideal für kleine Crews und Einhandsegler, aber es spielt eigentlich gar keine Rolle, wie viele Personen an Bord sind, für mich ist das einfach die beste Technik um anzulegen, ich verwende sie ständig.

Boot festmachen

Während das Boot in die umgelenkte Heckleine eindampft und sicher längseits liegt, können Giles und Pauline von Bord steigen und die regulären Festmacher und Springs ausbringen. Früher habe ich immer eine Spring mittschiffs verwendet, wenn ich einhand angelegt habe, bis mir Giles diese Methode gezeigt hat. Mit einer Spring bleibt weniger Raum für Fehler, denn man muss nahe an die Klampe herankommen, um die Schlaufe der Spring darüber zu legen. Die umgelenkte Heckleine kann man dagegen aus größerer Entfernung über die Klampe werfen.

Hier ist das Manöver in perfekter Ausführung zu sehen - sollte es auch, denn es ist windstill und der Strom ist nur ganz schwach. Wir nähern uns dem Liegeplatz, vier Fender sind an Backbord auf Höhe des Stegs ausgebracht und zwei an Steuerbord. Die Fender an Steuerbord sind auf gleicher Länge festgemacht, wurden aber unter dem unteren Relingsdraht durch, und dann über den oberen Relingsdraht gehängt, sodass sie die Deckskante an Steuerbord schützen, nur für den Fall, dass wir abtreiben und an dem Nachbarboot landen.

Langsam dem Liegeplatz nähern

Wir nähern uns langsam dem Liegeplatz im Standgas und kuppeln dann den Propeller aus, um stetig, aber nicht zu schnell zu fahren. Kurz bevor wir gleichauf mit der ersten Klampe am Steg sind, geben wir Schub zurück und stoppen auf. Genau so. Sobald das Boot aufgestoppt ist, kuppelt man den Propeller aus, bevor man mit der umgelenkten Heckleine aus dem Cockpit steigt, um sie über die Klampe am Steg zu werfen. Dann holt man die Leine dicht und gibt etwas Schub voraus. Durch Ruderlage und die Motordrehzahl kann man das Boot parallel zum Steg ausrichten. Wenn das Boot sicher längseits liegt und während es in die Heckleine eindampft, steigt man auf den Steg und bringt die regulären Festmacher aus.

Vorbereitung der Heckleine

Zur Vorbereitung müssen wir die umgelenkte Heckleine von einem Punkt mittschiffs zu einem Punkt am Heck oder beim Cockpit führen. Ein Ende der Leine muss fest belegt werden, das andere geben wir auf eine Winsch. Nachdem wir die Leine über die Klampe geworfen haben, müssen wir die Lose einholen. Es macht keinen Unterschied welches der Enden fest belegt wird.

Auf ELINOR ist die Leine achtern fest belegt und wird mittschiffs an einem Block umgelenkt, der an den Püttingen befestigt ist, und von dort wird die Leine zu einer Cockpitwinsch zurückgeführt. Auf QUINTESSENCE ist die Leine mittschiffs an einem D-Ring festgemacht. Auf der LAYLA ANN wurde die umgelenkte Heckleine mit einem Palstek über die Winsch gelegt, dann durch die Mittschiffsklampe und wieder zurück zur Winsch geführt.

Denken Sie daran, wo immer Sie die Leine achtern wieder an Bord führen, dieser Punkt wird zum Schluss gleichauf mit der Klampe am Steg liegen. Deshalb ist es ratsam, die umgelenkte Heckleine zuerst mit dem Boot am Liegeplatz auszumessen. Würden wir die Leine zu einer Heckklampe führen, würden wir vorn mit dem Bug bereits anstoßen. Deshalb führen wir sie hier direkt zur Cockpitwinsch.

Ist die Leine vorbereitet, darf sie nicht gespannt werden, sondern muss genug Lose haben, um sie über die Klampe zu werfen. Wir legen diese ganze Lose über die Reling und zur Sicherheit ins Cockpit. Auf der CAPRICE ist die umgelenkte Heckleine an einer Heckklampe belegt, führt nach vorn zum Block auf der Genuaschiene, dann außen herum zurück zu einer Cockpitwinsch. Damit nichts über Bord fallen kann, ist die Leine mit einem Straßenräuberstek an der Reling gesichert, der sich mit einem Ruck lösen lässt. Alles muss sorgfältig vorbereitet sein, denn es ist unbeschreiblich peinlich, wenn die Leine dichtkommt und plötzlich über anstatt unter der Reling durchführt.

Leine über die Klampe werfen

Ist alles gut vorbereitet, steuern wir den Liegeplatz an, stoppen das Boot, werfen die Leine über die Klampe, holen sie dicht und geben Schub voraus. Wir brauchen etwas mehr Motorkraft, wenn der Wind das Boot vom Steg wegdrückt. Man kann auch durch die Ruderstellung den Winkel des Bootes zum Steg ändern. Wenn wir sicher längseits liegen, steigen wir von Bord und machen mit den regulären Festmachern fest. Und das ist alles. So können wir in der Box anlegen und genauso an einem langen Steg.

Wir können die Leine aus einiger Entfernung werfen. Man kann die Klampe auch mal verfehlen. Hier bleibt genug Zeit für einen zweiten Versuch. Ich hole die Leine ein und werfe nochmal.

Hier habe ich das Horn der Klampe verfehlt, aber ich kann die Leine noch darüber flippen. Dann gebe ich etwas Schub und das Boot legt sich behutsam an den Steg. Hier in Cherbourg haben wir 20 Knoten Wind. Ich verfehle die Klampe und werfe nochmal. Das ist besser, und jetzt treibt uns der Strom zurück, aber wir geben Schub, holen gleichzeitig die Leine dicht und kommen längseits.

Ein anderes Mal versuche ich zu zeigen, wie weit entfernt man sein kann, um die Klampe gerade noch zu erwischen, aber ich bin zu weit weg und treibe ab. Also breche ich das Manöver ab, drehe eine Runde und versuche es nochmal. Hier saust DOROTHY LEE mit einem Affentempo durch den Hafen. Und jetzt klappt es. Na also, schon besser.

Vorteile dieser Technik

Ich zeige das alles, um zu demonstrieren, wie zuverlässig eine umgelenkte Heckleine ist, um an den Steg zu kommen. Dabei muss man gar nicht so nahe an den Steg manövrieren und kann dennoch eine Leine über die Klampe werfen. Mit einer einfachen Spring müsste man viel näher an den Steg, um sie über eine Klampe zu legen.

Normalerweise tritt an den Klampen keine besonders große Last auf. Stoppt man das Boot nahe am Steg, entsteht nur ganz geringe Last. Mit mehr Abstand zum Steg und einem abhaltenden Wind kann die Last an der Leine etwas größer sein. Wichtig dabei ist, das Boot zuerst aufzustoppen oder wenigstens nahezu zum Stillstand zu bringen. Eine umgelenkte Heckleine oder eine einfache Spring ist niemals dazu geeignet, die Fahrt des Bootes abzubremsen.

Das ist die Sicht von Bord aus. Wir sind immer noch in Cherbourg bei auflaufender Tide und 20 Knoten Wind, der uns vom Steg abtreiben lässt. Wir legen gegen den Strom an.

Wir sind fest…dichtholen…Schub voraus. Immer wenn ich einkupple, hört man ein lautes Klacken. Das ist so laut, man hört es meilenweit. Aber das macht es erst, seit das Getriebe repariert wurde. Das kann doch nicht richtig sein. Der Mechaniker sagte mir, das sei ganz normal und würde sich nach einer Weile legen. Das war vor acht Jahren. Wie lang ist denn „eine Weile“? Die lachen sich doch einen Ast. Aber gehalten hat es wenigstens schon seit acht Jahren…

Nachdem ich hier auch meine Missgeschicke gezeigt habe, als es beim ersten Mal nicht gleich geklappt hat, kommt jetzt nochmal ein tadelloses Anlegemanöver. So klappt es in der Regel immer, wenn man es nicht gerade vorführen möchte.

Weitere Anlegemanöver im Video

Anlegen mit einer Spring mittschiffs Anlegen an kurzen Fingerstegen

Bild: © Angelo Giampiccolo - Fotolia.com

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Seemannsknoten: Die wichtigsten Knoten für den SBF einfach erklärt

Seemannsknoten sind an Bord nicht wegzudenken. Die wichtigsten Knoten – vom Palstek übers Klampe belegen bis zum Webeleinenstek in der Übersicht. 

Unter vielen erfahrenen Seglern heißt es oft: „Für eine Weltumsegelung brauchst Du nur den Palstek und den Webeleinenstek .“ Das ist sicher nicht verkehrt, jedoch ist es allein für die Prüfung zum Sportbootführerschein (SBF) notwendig, die wichtigsten Seemannsknoten zu beherrschen. Schifferknoten kommen an Bord von Motorbooten und Segelyachten sehr häufig vor – egal ob als Festmacherknoten beim Anlegen oder auf See, um Leinen miteinander zu verbinden oder um Schoten an den Segeln zu befestigen . Übrigens: Traditionell heißt es nicht „einen Seemannsknoten binden“ oder „einen Seemannsknoten knoten“ sondern: „einen Seemannsknoten stecken“.

In unserer Übersicht haben wir die wichtigsten Seemannsknoten für Dich zusammengestellt und zeigen in praktischen Anleitungen mit Videos , wie man sie ganz einfach steckt.

Seemannsknoten für den SBF in der Übersicht

Es gibt 10 verschiedene Knoten, die bei der Prüfung zum SBF abgefragt werden können:

  • Klampe belegen
  • Webeleinstek

Webeleinstek auf Slip

  • Einfacher Schotstek
  • Doppelter Schotstek
  • Rundtörn mit zwei halben Schlägen
  • Kreuzknoten
  • Stopperstek

Der Palstek

Wohl kaum ein Seemannsknoten ist so berühmt, wie der gute alte Palstek . Bei diesem Seemannsknoten wird ein Auge geknotet, welches sich nicht zuziehen kann. Der Palstek hält dauerhaft auch unter Belastung und ist recht einfach zu stecken. Immer dann, wenn Tauwerk zum Beispiel über einen Poller gelegt werden muss, kommt der Palstek zum Einsatz.

  • Palstek stecken in der Video-Anleitung auf Youtube

Tipp: Wenn Du Dir den Palstek merken willst, gibt es eine Eselsbrücke. Sie lautet:

Die Schlange kommt von unten aus dem Teich, kriecht einmal um den Baum herum und verschwindet danach wieder von oben im Teich. (Palstek Merksatz)

Eine Klampe belegen

Klampen findest Du an Bord überall: Am häufigsten an Deck als Belegklampen , um das Boot festzumachen oder auch am Mast, wo die Fallen belegt werden. Auch im Hafen sind die meisten Stege mit Klampen ausgerüstet, an denen die Festmacherleinen festgemacht werden. Mit dem Belegknoten, bzw. dem Belegen einer Klampe , gibt es diesen idealen Seemannsknoten , der auch unter starker Belastung hält, sich aber dennoch gut lösen lässt.

Beim Belegen einer Klampe bekommen Anfänger oft „einen Knoten im Kopf“, vor allem wegen des Kopfschlags , der die Leine bekneift. Achte immer drauf, dass die beiden unteren Parten parallel laufen.

  • Klampe belegen in der Video-Anleitung auf Youtube

Webeleinstek und Webeleinstek auf Slip

Der Webeleinstek (auch bekannt als Webeleinenstek, Webleinstek oder Mastwurf) ist ein echter Allround-Seemannsknoten . Er eignet sich, um Tauwerk zum Beispiel an einer Stange – wie zum Beispiel der Reling – zu befestigen. Der Webeleinenstek hat die beiden perfekten Eigenschaften, die ein Seemannsknoten haben sollte: Er hält auch hohen Belastungen stand und lässt sich schnell lösen. Wohl am häufigsten kommt der Webeleinenstek zum Einsatz, wenn die Fenderleinen befestigt werden müssen.

  • Video-Anleitung für den Webeleinstek auf Youtube

Eine Sonderform ist der Webeleinstek auf Slip . Die Ausführung ist ähnlich wie beim herkömmlichen Webeleinstek. Der zweite halbe Schlag wird hierbei jedoch auf Slip gelegt. Das bedeutet, dass der Abschluss des Knotens mit einer Bucht erfolgt. Das lose Ende wird dabei nicht ganz durchgezogen, sondern als Schlinge durchgesteckt. Ein auf Slip gelegter Knoten hat den Vorteil, dass er sich durch Zug am herausragenden Ende leicht öffnen lässt.

Schotstek und doppelter Schotstek

Der Schotstek ist ein Seemannsknoten , mit dem sich zwei unterschiedlich starke Leinen miteinander verbinden lassen. Diesen Schifferknoten gibt es als „Einfacher Schotstek“ und als „ Doppelter Schotstek „. Er ist sehr einfach zu stecken und hält unter Last zuverlässig.

  • Schotstek und Doppelter Schotstek in der Video-Anleitung auf Youtube

Eineinhalb Rundtörn mit zwei halben Schlägen

In vielen Häfen befinden sich am Steg O-Ringe zum Festmachen der Leinen . Hier ist ein „ Rundtörn mit zwei halben Schlägen “ oder auch „ Eineinhalb Rundtörn mit zwei halben Schlägen “ der passende Seemannsknoten.

  • Rundtörn mit zwei halben Schlägen in der Video-Anleitung auf Youtube

Der Achtknoten

Der Achtknoten ist sehr einfach zu stecken. Und nützlich dazu. Als Seemannskonten kommt er zum Einsatz, um das Ende des Tauwerks zu sichern , damit es zum Beispiel nicht aus einer Klemme „ausrauschen“, also durchrutschen kann. Er ist wirklich im Nu gesteckt.

  • Achtknoten in der Video-Anleitung auf Youtube

Der Kreuzknoten

Ein sehr wichtiger Seemannsknoten ist der Kreuzknoten . Im Gegensatz zum Schotstek eignet sich der Kreuzknoten, um zwei etwa gleich starke Leinen miteinander zu verbinden.

Es kommt häufig vor, dass kurzfristig eine Leine verlängert werden muss – hier ist der Kreuzknoten ideal. Auch bei vielen Segelyachten wird er benutzt, um zum Beispiel das Großsegel mit den Reffbändseln zu verkleinern. Beim Kreuzknoten musst Du darauf achten, dass die Parten im Knoten parallel verlaufen. Sonst hält er nicht sondern rutscht langsam durch.

Bei sehr glatten Leinen und rutschigem Tauwerk eignen sich als haltbarere Alternativen entweder der Doppelte Schotstek oder zwei ineinander gesteckte Palsteks.

  • Kreuzknoten in der Video-Anleitung auf Youtube

Der Stopperstek

Der Stopperstek eignet sich zum Verbinden einer dünneren Leine mit einer dickeren. Er ist insbesondere dann hilfreich, wenn die dickere Leine bereits unter Spannung steht und mithilfe einer dünneren Leine, einer Winsch oder eines Flaschenzugs entlastet werden soll. In den ersten Schlägen wird der Stopperstek analog zum Webleinenstek gelegt. Er verfügt jedoch über eine zusätzliche Windung in Zugrichtung.

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Frank Schärffe spricht in die Kamera. © Screenshot

Travemünder Woche 2024: Das erwartet Sie in diesem Jahr

Die 135. Auflage der Travemünder Woche startet am 19. Juli und geht bis zum 28. Juli 2024. Täglich ab 11 Uhr öffnet die Meile ihre Tore und verwandelt das Ostseebad Travemünde in ein lebendiges Festivalgelände.

von Jannik Wölffel

Musikalisch wird auf der Travemünder Woche 2024 eine breite Palette geboten. Auf der Strand Bühne können Besucherinnen und Besucher Bands wie "Boerney & the Tri Tops" erleben, die mit ihrer Bühnenshow direkt am Meer für Stimmung sorgen wollen - auch die Partyrock-Band "United 4" aus Friesland ist mit dabei.

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Täglich bis 22 Uhr, am Wochenende bis 23 Uhr

Besonders sehenswert ist der Auftritt von "Ray Wilson & Band - Genesis Classic" am Mittwoch, den 20. Juli, um 20.00 Uhr auf der Festivalbühne im Brügmanngarten . Zur Feier seines 30-jährigen Bühnenjubiläums präsentiert Ray Wilson die größten Hits der Genesis-Bandgeschichte. Am Samstag, den 27. Juli um 19.30 Uhr bringt "Jeden Tag Silvester" aus Bad Oldesloe Pop-Rockmusik auf die Strand Bühne. An Wochentagen wird auf der Travemünder Woche bis 22 Uhr und am Wochenenden bis 23 Uhr gefeiert.

Attraktionen und Rahmenprogramm 

Neben der Musik locken zahlreiche Attraktionen entlang der Strandpromenade und auf verschiedenen Bühnen. Das 38 Meter hohe Riesenrad "White Wheel" an der Lotsenstation bietet einen spektakulären Ausblick über das Festivalgelände und die Ostsee. Beim Urban Art Festival können Besucher kulinarische Genüsse und urbane Kunst erleben. Der Brügmanngarten bietet mit Live-Konzerten auf der Muschelbühne und einem vielfältigen Rahmenprogramm weitere Highlights. Erstmals wird die Bühne am SlowDown auf dem Priwall die gesamte Woche bespielt, begleitet von den besonderen Programmpunkten des Classical Beat Festivals. Besucher können die Meile über einen Rundweg entlang der Promenaden und per Fährverbindung erreichen. 

Erweitertes Verkehrsangebot für die Anreise

Für eine stressfreie Anreise zur Travemünder Woche empfehlen die Veranstalter die Nutzung von Bus, Bahn oder Schiff statt des Autos. Per Bahn erreicht man das Veranstaltungsgelände über die Bahnhöfe Hafenbahnhof und Strandbahnhof mit stündlichen und halbstündlichen Verbindungen nach Lübeck. Zusätzlich setzen die Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft (LVG) und Stadtwerke zusätzliche Buslinien ein, darunter Sonderbusse am 19., 20., 26., 27. und 28. Juli. Das Panoramaschiff MS Hanse bietet sechsmal täglich Fahrten zwischen Travemünde und Lübeck an. 

Einhand-Segelkanus, Rotspon-Regatta und Abschlussfeuerwerk

Rund 1.500 Seglerinnen und Segler aus 27 Nationen mit 745 Booten in 20 Klassen nehmen an der 135. Travemünder Woche teil. Ein besonderes Highlight ist die Weltmeisterschaft der Einhand-Segelkanus der "International Canoe"-Klasse, die vom 22. bis 27. Juli ausgetragen wird und Segler aus den USA, Australien und Europa anzieht. Die 245 Optimistenboote, das größte Teilnehmerfeld, starten in der Internationalen Deutschen Jugendklasse. Ein weiterer Höhepunkt ist die Rotspon-Regatta, bei der Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) gegen den Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Meyer (SPD), um die Ehre und eine Flasche Rotspon segelt. 

Das absolute Highlight bildet das traditionelle Abschlussfeuerwerk am Sonntag, den 28. Juli 2024, um 22.45 Uhr an der Nordermole - es soll der krönende Abschluss der Travemünder Woche 2024 werden.

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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 16.07.2024 | 15:00 Uhr

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Ausrüstung : Einen Tourenkreuzer zur Einhandyacht umbauen

YACHT-Redaktion

 ·  03.03.2023

One-Man-Show: Boote mit Genuawinschen direkt in Rudernähe wie hier sind dafür ideal

In diesem Artikel:

  • 6 Bereiche beim Umbau zur Einhandyacht beachten
  • Grafik: die perfekte Einhandyacht

Von allen Projekten, die sich ein Segler vornehmen kann, ist das Einhandsegeln wohl das mit den meisten Facetten. Denn wer allein unterwegs ist, muss alle Aspekte vom An- und Ablegen über die Segelmanöver bis hin zur Navigation selbst erledigen. Keine Mitsegler, keine Arbeitsteilung, keine Ausreden ist das Motto.

Es braucht nicht viel Ausrüstung zum Einhandsegeln

Häufiger Irrglaube in Sachen Einhandsegeln ist, dass dies größere technische Umbauten am Boot erfordere. Doch eigentlich braucht nur ein vernünftiger Autopilot an Bord zu sein. Ohne ihn werden die Arbeitsabläufe wie Segelsetzen, das Boot für Hafenmanöver klarmachen und Ähnliches schon ziemlich grenzwertig. Manche Skipper bewältigen selbst das auch mit feststellbaren Pinnen- oder Ruderanlagen, gute Kursstabilität des Bootes vorausgesetzt.

Sinnvoll, ohnehin auf dem Großteil der Yachten Standard, sind außerdem Roll-Vorsegel. Alle übrigen Dinge an Bord können bleiben, wie sie sind, zumindest zum Einstieg. Natürlich gibt es für Perfektionisten eine lange Liste von möglichen, durchaus praktischen Ergänzungen, etwa Lazy-Jacks, damit das Groß nicht gleich gestaut werden muss, ins Cockpit umgelenkte Fallen, vom Steuerstand gut erreichbare Genuawinschen oder Cockpit-Displays für Plotter – aber da setzt eher der Geldbeutel die Grenze.

Das eigene Können ist der limitierende Faktor

Viel wichtiger ist: Suchen Sie sich ein machbares Ziel. Natürlich kann ein erfah­rener Eigner mit seiner Einhandyacht auch gleich auf Einhand-Urlaubs- oder gar Langtörn gehen, aber warum nicht erst einmal mit dem naheliegenden Schritt beginnen? Ein Wochenendtraining im Sommer: Bei ruhigem Wetter zunächst nur mit Ankerbuchten als Ziel, um nicht gleich sämtliche Manöver fahren zu müssen. Oder eine Überführung an den Liegeplatz zum Saisonende oder -auftakt.

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segelyacht einhand

Oder aber vorweg eine häufig lehrreiche Übung: Einhandsegeln mit Crew. Klingt blödsinnig, aber wer einmal versucht, Ableger, Segelmanöver und Ähnliches mit an Bord befindlicher untätiger Crew zu fahren, riskiert wenig und lernt, dass „Lehrgeld“ in Form von Schäden gezahlt werden muss – vielleicht einmal abgesehen von den Kommentaren einiger Zuschauer ob der „faulen“ Mitsegler.

Über eins müssen sich Einhand-Interessierte klar sein: Alle Manöver dauern deutlich länger. Und ihre Planung vor allem in Details ist viel wichtiger als beim Segeln mit Crew. Fehlt eine wichtige Leine kurz vor dem Anleger oder ist sie nicht richtig angeschlagen, werden Zeit und unter Umständen auch Raum im Hafen schon mal knapp. Deshalb: Gehen Sie die Schritte des geplanten Manövers genau durch, überlegen Sie, wo Leinen, Fender, Zeisinge und alles andere, was benötigt wird, liegen muss. Natürlich sollte auch klar sein, dass der Autopilot an Bord richtig funktioniert und die Einhandyacht beispielsweise bei Welle und Wind vernünftig auf Kurs hält. Dasselbe gilt für das Im-Wind-Halten der Yacht zum Bergen und Setzen der Segel. Ist der elektronische Steuermann also nicht schon Routine, erst Tests absolvieren!

Angstfaktor Hafenmanöver!

Mehr Augenmerk muss naturgemäß der Sicherheit an Bord geschenkt werden, schließlich fahren Autopiloten keine MOB-Manöver für über Bord gegangene Skipper. Auf die Fragen, ab wann Rettungsweste tragen, wie einpicken beim Verlassen des Cockpits und wo Streckgurte spannen, sollte vor dem ersten Solo-Ableger jeder seine persönlichen Antworten gefunden haben. Die größten Bedenken haben angehende Einhand-Skipper interessanterweise eigentlich nicht unbedingt vor dem Segeln des Bootes auf See, sondern vor den Hafenmanövern. Kein Wunder, riskiert man dort doch die größte Blamage vor den Augen der kritischen Stegsegler. Und wer will schon durch verpatzte Manöver ärgerliche Schäden am eigenen oder gar fremden Boot zu verantworten haben?

Deshalb einige Tipps: Fehlte vor dem Anleger die Zeit, die Einhandyacht klarzumachen, oder ist die Lage im Hafen unübersichtlich, kann es lohnen, das Boot zunächst einmal in Lee eines Dalben mit nur einer Vorleine festzumachen und alles in Ruhe vorzubereiten.

  • So bereiten Sie Ihre Yacht auf Hafenmanöver vor

Nützlich für Häfen oder Buchten, in denen geankert wird: Der Heckanker, mit Gurtband über Rolle oder mit Kettenvorläufer und Tau, kann ideal vom Steuerstand aus bedient oder später zum Bug verholt werden. Generell viel Zeit für die Suche nach einem guten Platz lassen. Wer in Boxen einläuft, sollte die Fender nicht zu früh außenbords hängen, da diese sich gern an Dalben oder Nachbarbooten verhaken und Relingsstützen verbiegen. Vorleinen sind schon lose über den Bugkorb zu legen, sodass helfende Hände an Land sie direkt greifen können. In vielen Situationen sind Anleger mit dem Heck zuerst die bessere Lösung: Der Skipper hat die Heckleinen direkt in Griffweite, kann den Abstand zur Pier besser einschätzen als beim Vorwärts-„Einparken“, und zur Not kann die Yacht auch zur Stabilisierung in die Achterleinen „eindampfen“, bis eine Bug-Leine ausgebracht ist.

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Ist das Einhandsegeln derart um den befürchteten Stress gemindert, gibt es kaum noch Gründe, es nicht zu probieren. Forscher und erfahrene Solisten sind sich jedenfalls einig: Das Alleinsein auf See mit der Einhandyacht sorgt bei vielen sehr schnell zu einer mit Crew kaum erlebbaren Tiefenentspannung. Das Alleinsein in der Natur, die Konzentration auf sich selbst setzt teils Glückshormone wie bei Langstreckenläufern frei. Es gibt sogar ein psychologisches Fachwort dafür: „Flow-Effekt“. Klingt doch vielversprechend, oder?

Diese sechs Bereiche beim Umbau beachten

Es ist auch sinnvoll, ein Boot so auszurüsten, dass man auch unabhängig von Mitseglern damit zurechtkommt. Ohne größere Umbauten kann fast jede Yacht einhand­tauglich getrimmt werden. Im Wesentlichen gibt es sechs Bereiche, die besondere Beachtung beim Umbau zur Einhandyacht finden sollten:

Auch wenn manche Serienboote nicht gerade ideale Voraussetzungen fürs Solosegeln mitbringen: Schoten und Win­schen lassen sich durchaus so positionieren und ergänzen, dass der Skipper sie ohne wei­te Wege erreicht. Das Grundprinzip dabei sollte sein: Keep it simple.

Rigg und Besegelung

Ein einfaches Rigg lässt sich bei Weitem besser allein bewäl­ti­gen als ein filigranes Regattarigg mit Backstagen. Wer jedoch schnell unterwegs sein möchte, kommt um diverse Trimmeinrichtungen nicht herum. Große Vormwind-Segel zu setzen ist einhand knifflig; selbst viele Eig­ner und Charterer, die mit Crew unterwegs sind, verzichten oft darauf. Durch einen Ber­ge­schlauch oder moderne Rollanlagen sind Gennaker aber sicher zu handhaben.

Wichtig ist, dass sich die Segel innerhalb kürzester Zeit vom Cockpit aus set­zen, reffen und bergen lassen. Und zwar mit möglichst wenigen Handgriffen. Das geht beim Groß per Einleinenreff und mit Hilfe von Lazy-Jacks. Oder über ein Rollreffsystem im Mast beziehungsweise Baum. Vor­segel werden heute im Serienbau meist durch­weg auf Rollanlagen gefahren – nicht nur der Einfachheit wegen, sondern auch aus Sicherheits­gründen: Sie ersparen den Weg auf das Vorschiff. Sinnvoll kann auch die Nachrüstung einer Selbstwendefock sein; sie vereinfacht das Aufkreuzen erheblich.

Sicherung an Deck

Der wohl erfahrenste deutsche Einhandsegler Wilfried Erdmann hat es auf den Punkt gebracht: „Die oberste Priorität des Einhandseglers ist: Niemals über Bord fallen.“ Auf dem Weg zum Vorschiff geben Streckgurte zum Einpicken an beiden Seiten des Aufbaus Sicherheit. An der Reling sollte man sich mit der Lifeline niemals einklinken, da sie den Kräften kaum standhalten würde. Der Vorteil von Gurten gegenüber Strecktauen ist, dass sie nicht weg­rollen, wenn man drauftritt. Werden sie im Bereich der Genuawinschen angeschlagen, kann man sich bereits im Cockpit für den Weg nach vorn sichern. Falls man doch einmal das Gleichgewicht verliert, bleibt durch diesen Befestigungspunkt die Chance, längsseits an der Bordwand schleifend den Heckkorb zu greifen oder sich über die Bade­leiter wieder an Bord zu ziehen.

Selbststeueranlage

Die wichtigste Zusatzausrüstung für einen Einhandsegler stellt ohne Frage die Selbststeueranlage dar. Schließlich kann man nicht pausenlos Ruder gehen. Welches System man wählt – elektrisch, hydraulisch oder mechanisch über Windfahne –, hängt vom Einsatzgebiet ab. Bei langen Ozeanpassagen empfiehlt sich eine Windsteueranlage, da sie völlig ohne Stromzufuhr vom vorbeiströmenden Wasserdruck betrieben einen konstanten Winkel zum Wind hält. Sie sind unter Blauwasserseglern sehr verbreitet und arbeiten nahezu geräuschlos. Für Reviertörns entlang der Küste tut es auch ein einfacher Pinnenpilot oder eine unter Deck eingebaute Selbststeuerung, da hier der Stromverbrauch keine Rolle spielt und zudem selten mehrtägige Fahrten ohne Unterbrechung anstehen.

Sicht und Sichtbarkeit

Da es auf längeren Solo-Etappen unmöglich ist, permanent Ausguck zu gehen, sollten Einhand­segler ihren eigenen Sichtradius erweitern und elektronische Alarmfunktionen nutzen. Moderne Radargeräte lassen sich so program­mieren, dass sie Signal geben, wenn ein Gegenstand in einer vorher defi­nier­ten Entfernung ge­ortet wird. Wem diese Investition zu hoch ist, der kann zumindest dafür sorgen, dass seine Einhandyacht auf den Radarschirmen anderer Schiffe unübersehbar wird. Das ermög­lichen aktive Radarreflektoren. Auch sie sind mit einer Benachrichtigungs­funktion ausgestattet: Immer dann, wenn die Antenne in den Kegel eines fremden Radars gerät, schlägt das Gerät Alarm und macht durch Aus­sendung eines verstärk­ten Echos auf sich aufmerksam. Dadurch ver­bessert sich die Sichtbarkeit auf den Radargeräten in der Umgebung befindlicher Schiffe.

Sich selbst richtig einschätzen

Es gibt darüber hinaus eine Fülle weiterer sinnvoller Ausrüstung, die Solisten das Segeln mit der Einhandyacht erleichtern sollen. Jedes Jahr kommen neue Systeme hinzu. Altmeister Wilfried Erdmann empfiehlt jedoch allen, die mit dem Einhandsegeln beginnen möchten, eine ganz simple Alternative. Statt mit einer voll ausgerüsteten Yacht zu starten, rät er für den Einstieg zu einer robusten Wander­jolle: „Dies an diejenigen, die meinen, einhand segeln könnte man nur auf dem offe­nen Meer und mit richtigen Yachten.“

Tatsächlich ist es nicht so sehr Technik, die Solo­törns zum Genuss werden lässt, sondern in erster Linie Erfahrung und gute Seemannschaft. Mehr noch als beim Segeln im Team kommt es einhand darauf an, Situatio­nen vorauszuahnen, instinktiv richtig zu rea­gieren. Und da hilft nur: üben!

Die perfekte Einhandyacht

 | Grafik: A. Hoppenhaus

  • Badeleiter: Unverzichtbar, um wieder an Bord zu gelangen. Sollte fest am Heck montiert und – wenn hochgeklappt – auch vom Wasser aus entriegelbar sein.
  • Selbststeueranlage: Für Einhand­segler ist sie unumgänglich, da man ja nicht Tag und Nacht steuern kann. Je nach Fahrtgebiet und Dauer der Reise als elektrisches System oder mechanisch mit Windfahne.
  • Fender: Wenn das Nachbarboot oder der Steg bei Hafenmanövern bedrohlich nahe kommt, fangen die Airbags fürs Boot potenzielle Schäden ab. Je mehr und je größer, desto besser. Ein Kugelfender ist Minimum.
  • Ablagen im Cockpit: Um unnötige Gänge unter Deck zu ersparen, sollten sich in Reichweite des Steuermanns möglichst viele Staufächer oder -taschen befinden.
  • Große Cockpitbänke: Sie machen den Aufenthalt in der Plicht angenehm und lassen auch mal ein kleines Nickerchen zu.
  • Umgelenkte Fallen: Zum Setzen und Trimmen der Segel vom Cockpit aus sinnvoll, auch wenn die Reibung dadurch größer ist und die Bedienkräfte höher.
  • Optimierte Leinenführung: Im Idealfall sind alle Schoten direkt innerhalb einer Armlänge des Skippers zu bedienen.
  • Einleinenreff: Ermöglicht die Anpassung der Segelfläche vom geschützten Cockpit aus und mit wenigen Handgriffen.
  • Sprayhood: Schützt vor Wind und Wetter, schont dadurch den Skipper. Stabile Nirobügel sichern außerdem den Gang aufs Deck.
  • Lazy-Jacks: Hindern das Groß beim Reffen und Segelbergen, unkontrolliert zu flattern und nach Lee auszuwehen. Lazy-Bags (s. Illustration) ersparen auch das Festbändseln des weggerefften Tuchs und vereinfachen darüber hinaus das Segelbergen.
  • Maststufen: Wer einhand segelt, kann sich nicht selbst ins Rigg winschen. Stufen (am besten klappbar) ermöglichen Wartungsarbeiten und Kontrollgänge ohne Hilfe von außen.
  • Selbstwendefock: Erleichtert Kreuzen, vor allem in engem Fahrwasser. Auch als Ergänzung zur großen Genua bei mehr Wind sinnvoll.
  • Rollreffanlage: Hilfreich beim Setzen und Bergen des Vorsegels. Auch als Reffhilfe nutzbar, wobei dann aber der Stand der Genua beeinträchtigt ist.
  • Relingsrollen: Verringert die Tendenz von Schot, Schothorn oder Unterliek, sich im Manöver am Seezaun zu verhaken.
  • Bugstrahlruder: Teure und schwere Manövrierhilfe im Hafen. Ersetzt den Mann auf dem Vorschiff, wenn der Bug vom Steg oder von Nachbarliegern freizuhalten ist.
  • Strecktaue: Ermöglichen kontinuierliche Sicherung am Boot, weil man vom Cockpit bis zum Bug eingepickt bleiben kann.
  • Handläufe: Kommen im modernen Bootsbau immer mehr aus der Mode. Dabei sind solide Haltemöglichkeiten für die Sicherheit an Deck unabdingbar. Gegebenenfalls zusätzliche Bügel in der Plicht und am Aufbau montieren.
  • Leinenverstellbare Holepunkte: Dienen dem optimalen Vorsegeltrimm auf allen Kursen. Vom Cockpit aus bedienbar, ersparen sie den Gang aufs Seitendeck in Lee, der bei Wind und Welle kräftezehrend sein kann. Selten in Serie verbaut, aber dennoch leicht nachrüstbar.
  • Scheuerleiste: Bei Hafenmanövern schützt sie den Rumpf vor Kratzern, wenn nicht überall abgefendert werden kann, und erlaubt das kurzzeitige „Anlehnen“ an Dalben und mit Holz verkleideten Spundwänden.
  • Mittelklampe: Angriffspunkt für die Spring, die bei Hafen­manövern eine große Erleichterung darstellen und ein Bugstrahlruder obsolet machen kann.
  • Plotter oder GPS-Tochteranzeige: Wichtige Navigationshilfe im Cockpit; erlaubt schnellen Abgleich von Position und Kurs, ohne dass der Skipper unter Deck muss.
  • Selbstholende Winschen: Sie können das Handling wesentlich erleichtern. Eine leichtgängige Kurbel, zwei Gänge oder ein Elektroantrieb sparen zusätzlich Kraft.
  • Funkgerät im Cockpit: Ideal, wenn der Skipper eine Schleuse oder Brücke anfunken muss, aber das Ruder nicht verlassen kann.
  • Heckanker: Vereinfacht Ankermanöver, weil der Skipper dazu nicht nach vorn muss. Die Leine kann nach dem Eingraben am Bug befestigt werden. Auch als Notanker immer fallbereit.
  • Wurf- und Schleppleine: Sinnvoll für alle Eventualitäten, am besten schwimm­fähig, mindestens in doppelter Schiffslänge.
  • Rettungsinsel: Sie zu haben ist das eine. Aber sie muss auch schnell und einhand einsatzklar gemacht werden können. Am Heckkorb montiert, fällt sie nach Entriegelung ins Wasser und muss dann nur noch ausgelöst werden.

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COMMENTS

  1. Einhandsegeln, anlegen in der Box super einfach! How to dock single

    #hafenmanöver#harbourmanoeuvresDa ich einen Großteil meiner Segelzeit alleine unterwegs bin, brauche ich für alle möglichen Manöver eben auch Techniken, die ...

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    Wind. Strom. Fahrt im Schiff. Radeffekt. Drehachse. Leinenarbeit. Hallo und Herzlich Willkommen zu den „Einhand- und Manöver-Tipps für die Segelyacht". Mein Name ist Guido Dwersteg und in den folgenden Kapiteln werde ich versuchen, euch die wichtigsten Grundlagen für das sichere Manövrieren einer Yacht näher zu bringen.

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    (Einhand) Längsseits An- und Ablegen mit Fingersteg: Kommen wir nun zu meinem letzten Manöver-Tipp. Denn neben der Box mit Heckdalben und dem klassischen Steg, gibt es gerade in Gezeitenrevieren noch eine weitere Anlege-Variante. ... Hallo und Herzlich Willkommen zu den „Einhand- und Manöver-Tipps für die Segelyacht". Mein Name ist ...

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    Einhand-Sorgleine. Eine Lösung für fremde Boxen. In eine Leine, die bis zum Cockpit reicht, sind zwei Augen gebunden. Das zuletzt aufgeschobene hat eine integrierte Gummischlaufe, um ein ungewolltes Abrutschen zu vermeiden. Bei Zug an der Leine lösen sich beide Augen vom Klampenhorn, der Bug ist frei. Foto: YACHT/J. Peschke.

  10. Einhandsegeln • HAFENKINO.blog

    Einhandsegeln ist kein Geheimnis. Hier findest du die wichtigsten Tipps für das Einhandsegeln. So funktioniert der erste Schlag alleine auf dem Segelboot ohne Stress. Lies meine Tipps und sehe meinen Videobericht über mein erstes Einhandsegeln auf einer Segelyacht an.

  11. (Einhand) Segel-Manöver & Co. › ADAC Skipper-Portal

    Die (Einhand) Wende. Die Wende gilt als das vermeintlich einfachste Segel-Manöver bei dem das Boot mit dem Bug durch den Wind fährt und im Grunde nur das Vorsegel bedient werden muss. Für die dafür notwendige Kursänderung nutze ich den schon eingangs erwähnten elektrischen Auto-Piloten. Also los:

  12. Manöverkunde: Hafenmanöver: 9 Anlege-Varianten für Einhandsegler

    Eine Möglichkeit, sich unter Anleitung erfahrenener Solo-Regattaprofis ans Einhand-Segeln heranzutasten, bieten auch die Einhandtrainings der YACHT. An jeweils drei Tagen im September 2018 wird auf wendigen Seascapes vor Heiligenhafen gesegelt. Hier geht es zu weiteren Informationen.

  13. Einhandsegeln

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  14. Einhand segeln auf 27 Fuss Yacht

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  15. Hafenmanöver für Einhandsegler

    Jedem, der sich ernsthaft dem Segeln verschrieben hat, rate ich Einhand-Praktiken zu üben, denn so sicher, wie das Amen in der Kirche ist, wird man sich eines Tages allein an Bord befinden. Nur wer allein zurechtkommen kann, muss sich nicht sorgen. Einhandsegeln bedeutet autark zu sein, das Boot in jeder Situation zu beherrschen, ohne sich ...

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    Wie groß der Reiz ist, längere Zeit ganz allein mit sich und dem Boot klarzukommen, zeigt auch die Resonanz auf das im Sommer 2015 erstmals veranstaltete YACHT-Skippertraining einhand. Die mit Boris Herrmann, Henrik Masekowitz und Andraz Mihelin hochkarätig besetzte Veranstaltung war binnen einer Woche restlos überbucht.

  17. SEGELN: Einhand- und Manöver-Tipps mit Guido Dwersteg ...

    Hol dir jetzt den kompletten Film mit allen Manövern und Tipps:http://shop.segel-filme.de/einhand-und-manovertipps-hd-filmdownload.htmlHier also endlich der ...

  18. Segelyacht kaufen (gebraucht oder neu)

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